3. Bruchsaler Energieforum
Windenergie für Bruchsal - Ergebnisse aus der bisherigen Flächendiskussion
Am 25. September 2023 fand das 3. Bruchsaler Energieforum in der Sporthalle Heidelsheim statt. Es ging um die Frage, welche Flächen für die Windenergienutzung in Bruchsal geeignet sind und wie der Ausbau vorangetrieben werden kann. Rund 300 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Stadt Bruchsal und nahmen an den Fachvorträgen, dem Info- und Dialogmarkt und der offenen Debatte am Ende der Veranstaltung teil.
Der Ablauf und die Inhalte der Veranstaltung sind im Programm zusammengefasst:
Jetzt geht es um das wo und wie
Im Rahmen des 3. Energieforums wurden die Ergebnisse aus der bisherigen Flächendiskussion präsentiert. Im Fokus standen jedoch keine konkreten Anlagenstandorte, sondern die Flächen, die sich grundsätzlich für Windenergienutzung auf Bruchsaler Gemarkung eignen. Frau Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick betonte in ihren einführenden Worten, dass Bruchsal die Energiewende vorantreiben wolle. So könne man steuern und gleichzeitig die Bürgerschaft davon profitieren lassen - vor allem, wenn die Anlagen auf städtischen Flächen stehen.
Mit dem Wind-an-Land-Gesetz und der regionalen Planungsoffensive des Landes Baden-Württemberg sind die Regionalverbände mit der Ausweisung von 1,8 % der Landesfläche für Windenergieanlagen beauftragt worden. Bruchsal gehört zum Regionalverband Mittlerer Oberrhein, der damit die Planungshoheit bei der Ausweisung von Flächen für die Windenergie auf der Gemarkung Bruchsal hat. Verbandsdirektor Dr. Matthias Proske erläuterte das Vorgehen des Regionalverbandes und stellte die Planungskriterien sowie die aktuelle Suchraumkulisse vor.
Die Präsentation von Dr. Matthias Proske kann hier abgerufen werden:
Die Stadtverwaltung präsentierte anschließend ihre Überlegungen zur Suchraumkulisse des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein. Zum Einstieg gab Klimaschutzmanager Marcel Plitt einen Überblick über den bisherigen und zukünftigen Energiebedarf der Stadt Bruchsal und zeigte mögliche Szenarien für einen Strommix aus erneuerbaren Energien auf. Danach stellte Stadtplanerin Anja Thome die vom Regionalverband definierten Suchräume und Kernsuchräume auf der Gemarkung Bruchsal vor. Um diese bewerten und weiter eingrenzen zu können, wurden Ziele und Kriterien erarbeitet, die zusätzlich zu den Planungskriterien des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein Berücksichtigung finden sollten. Diese resultierten zum einen aus den Veranstaltungen, die seit September 2022 im Rahmen des stadtweiten Dialogprozesses stattfanden, und zum anderen aus verschiedenen Gesprächen mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern sowie der Bürgerschaft. Es folgten die konkreten Vorschläge zur Reduzierung der Suchräume, die in der Forderung gegenüber dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein mündeten, die Suchraumflächen von 13,6 % auf 5,2 % der Gesamtgemarkung Bruchsal zu verringern.
Die Präsentation der Stadtverwaltung kann hier abgerufen werden:
Im Anschluss an die Fachvorträge folgte der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürger, um gemeinsam mögliche Lösungen und vertretbare Windenergieanlagenstandorte zu diskutieren. An verschiedenen Ständen konnten Interessierte mit Expertinnen und Experten, Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung ins Gespräch kommen und sich insbesondere über folgende Themenschwerpunkte austauschen:
- Potenzialflächen Nord (Kernstadt, Heidelsheim und Büchenau)
- Potenzialflächen Süd (Helmsheim, Obergrombach und Untergrombach)
- Planungskriterien zur Windenergie
- Ökobilanz und Entsorgung von Windenergieanlagen
- Windenergie und Wald
- Windenergie und Energiewende
- Finanzielle Bürgerbeteiligung
In der Schlussdebatte wurde deutlich: Die Stadtgesellschaft ist auf einem guten Weg, konsensfähige Flächen für die Nutzung von Windenergie dem Regionalverband als Stellungnahme mitzugeben. Es wurde aber auch klar, dass nicht alle Beteiligten bereit sind, den Weg mitzugehen. Es gibt nach wie vor Bedenken und Sorgen um Wald und Natur - auch wenn die anwesenden Expertinnen und Experten viele der Bedenken entkräften konnten.
Mitwirkende
- BürgerEnergie Bruchsal e. V.
- BürgerEnergiegenossenschaft Kraichgau eG
- Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg e. V.
- Regionalverband Mittlerer Oberrhein
- Stadt Bruchsal
- Öko-Institut e. V.