red

Steine der Partnerschaft

Stéphanie Turk, Henry-Patrick Stein, Sasa Bezjak und Leopold Methans, Robert Bianchi und David Evans, Prof. Dr. Levan Mcheidse am Europaplatz:

Steine der Partnerschaft, Foto: PRNK
Henry-Patrick Stein, Ménehildienne

Am 8. Mai 2010 wurde der neu gestaltete Europaplatz der Öffentlichkeit übergeben. Als Zeichen der Verbundenheit mit den fünf Partnerstädten Sainte-Menehould in den Ardennen (Frankreich), Cwmbran im Landkreis Torfaen in Wales (Großbritannien), Sainte-Marie-aux-Mines im Elsass (Frankreich), Gornja Radgona (Slowenien) und Volterra in der Toskana (Italien) sind Arbeiten dortiger Künstlerinnen und Künstler auf dem Platz zu sehen. Zu diesen fünf „Steinen der Partnerschaft“, entstanden im Jahr 2009, kommt noch ein sechster für Bruchsal selbst. Dieser stammt, ebenso wie die Idee für das Gesamtarrangement selbst, von dem in Bruchsal lebenden georgischen Künstler Professor Dr. Levan Mcheidse. Die einheitlich verwendeten grüngrauen Fels-Rohlinge aus Anröchter Dolomit für die Steinplastiken wurden den Künstlern von der Stadt Bruchsal zur Verfügung gestellt.
 
Henry-Patrick Stein (St. Mènehould): Symphonie Ménehildienne
Die Frauengestalt symbolisiert die Heimat des Künstlers – die Wälder der Argonnen und das Wasser der Flüsse Aisne und Auve. Die aufsteigenden Blasen sind stilisierte Champagner-Perlen, ein Hinweis auf den in Sainte Ménehould geborenen Mönch Dorn Pérignon, der als Erfinder des Champagners gilt.

David Evans, Krähe 

David „Doc“ Evans: Krähe

Das walisische Wort Cwmbran bedeutet „Tal der Krähe“. Es ist kein historischer Ortsname, sondern der Name einer neu geschaffenen Stadt, die aus mehreren Teilgemeinden entstanden ist. Der Vogel formt den Buchstaben C, es lässt sich darin die Silhouette des Berges erkennen, der am oberen Ende des Tals aufragt. Der Sockel der Skulptur wurde vom Künstler nicht bearbeitet, sondern in seiner natürlichen Form belassen, um auf die Entwicklung vom Ursprung zur Bestimmung zu verweisen.

Roberto Bianchi, D.N.A.-Stränge

Roberto Bianchi: D.N.A. Dichiarazione Narurale d`Amore, 2009

Die unterschiedlich gestalteten D.N.A.-Stränge an der Skulptur symbolisieren die Verschiedenartigkeit der Menschen. Gleichzeitig sind die drei Buchstaben aber auch die Abkürzung des Namens der Plastik, der darauf hinweist, wie selbstverständlich es sein sollte, anderen seine Liebe zu zeigen und zu erklären. Im Zentrum der Stränge sind drei transparente Herzen aus Alabaster eingefügt.

Sasa Bezjak und Leopold Methans, Aus etwas Kleinem wächst etwas Großes

Sasa Bezjak und Leopold Methans (Gornja Radgona): Aus etwas Kleinem wächst etwas Großes

Der Name der Skulptur ist angelehnt an ein slowenisches Sprichwort und verweist auf das Wachstum der Freundschaft zwischen den Partnergemeinden, aber auch zwischen den Völkern. Das Loch im Stein stellt die Sonne dar, sie ist gegenstandslos wie die Liebe. Die Darstellung der Trauben weist darauf hin, dass beide Partnergemeinden Weinbauorte sind.

Stéfanie Turk, Notre Dame d'argent

Stéfanie Turk: Notre Dame d’argent

Die Skulptur vereinigt in sich den Ortsnamen sowie die Elemente des Silber-Bergbaus und der Textilindustrie, dem früheren und dem heutigen Hauptwirtschaftszweig. Der Sockel ist ein typischer, in Bergwerken verwendeter Wagen aus Holz. An seiner Frontseite erkennt man das Stadtwappen. Stilisierte Kristalle auf einem Hügel über dem Wagen erinnern an den Bergbau, die „Notre-Dame d`argent“ bewacht die wertvollen Silberschätze. Über ihrem linken Arm liegt ein langes Tuch als Symbol der Textilindustrie. Ein kleiner Frosch ist eine Anspielung auf Untergrombach.

Prof. Dr. Levan Mcheidse, Bruchsalia

Prof. Dr. Levan Mcheidse: Bruchsalia

Die weibliche Figur und die Bögen des Steins sind eine Allegorie der Barockstadt Bruchsal. Auf der linken Seitenfläche ist von oben nach unten der Verlauf des Saalbachs dargestellt. Das Relief des Bachs wird von Weinreben umrandet. Auf der Rückseite befindet sich ein Lebensbaum als Symbol für die Hoffnung und die Verbundenheit der Menschen. Seine Wurzeln stehen für die gemeinsame Kraft, den Aufbruch, das Teilen von Lasten und für die Solidarität. Er verweist auch auf den Neubeginn nach der Kriegszerstörung am 1. März 1945.