Nutria
Nutrias nicht füttern!
Wer Nutrias füttert, tut ihnen keinen Gefallen, denn der Lebensraum Gewässer leidet unter der starken Vermehrung.
Die im engen Familienverbund lebenden Nutrias breiten sich in Deutschland sehr schnell aus – bundesweit hat sich der Bestand zwischen 2006 und 2016 verdoppelt. Auch in Bruchsal sind die Nager auf dem Vormarsch - sei es am Saalbach oder dem Eisweiher. Eine Entwicklung, die Sorgen bereitet, da zu hohe Bestände Schäden am Gewässer verursachen und zu einer Verdrängung der natürlicherweise hier lebenden Tierarten führt.
Immer wieder kann beobachtet werden, dass tierliebende Menschen die possierlichen Nutrias füttern und diese sich aufgrund des übermäßigen Nahrungsangebots zu stark vermehren. Einen Gefallen tun sie damit weder den Wildtieren noch dem Ökosystem Gewässer, das dadurch gehörig aus dem Gleichgewicht gerät. Denn regulierende Mechanismen wie natürliche Feinde oder Krankheiten haben Nutrias kaum. Aufgrund ihres territorialen Verhaltens können andere Arten verdrängt werden, darunter auch schützenswerte Arten aus seltenen Biotopen wie Uferröhrichten.
Ein weiteres Problem ist die Gefährdung des Hochwasserschutzes durch das Verhalten der Nutrias. Diese bauen ihre Höhlen oberhalb der Wasseroberfläche und unterhöhlen dadurch die Abhänge oder Böschungen, die dann bei Hochwasser abbrechen können. Der Hochwasserschutz ist damit nicht mehr zu garantieren.
Nicht nur Nutrias können von einer Fütterung profitieren. Es besteht die Gefahr, dass sich auch Ratten dadurch stark vermehren.
Nutrias werden seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven Arten geführt und unterliegen in Baden-Württemberg dem Jagdrecht. Wichtige Informationen bietet das Wildtierportal Baden-Württemberg Nutria - Wildtierportal (wildtierportal-bw.de).
Anlaufstelle für Wildtiere ist im Landkreis Karlsruhe der Wildtierbeauftragte kreisjagdamt@landratsamt-karlsruhe.de